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2. Mai 2018

Inspiration durch Erfahrung

NÜRTINGEN (hfwu/afh). „Es ist wichtig seine Stärken und Schwächen zu kennen“. Rudolf Rampf, Unternehmer und Gründer der RAMPF-Gruppe in Grafenberg liebt das klare Wort. Als Gast beim MBA-Kurs des Instituts Campus of Finance an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) richtet er deutliche Botschaften an die Studierenden. Sein Unternehmen ist heute weltweit führend. Der Weg dorthin war durch Höhen und Tiefen geprägt.

Die Studierenden der MBA-Programme „Management & Finance/Real Estate/Production haben alle bereits ein Studium absolviert und stehen im Beruf. Fast jedes Wochenende verbringen sie an der HfWU, um mit dem Abschluss Masters of Business Administration den nächsten Schritt in ihren Karrieren zu erreichen. Begegnungen mit Unternehmenspersönlichkeiten wie Rudolf Rampf gehören zum Lehrplan. Zum Beispiel im Fach „Strategic International Human Resource Management“. Praxisnah und aktuell geht es dabei um die weitere Globalisierung von Unternehmen und wie sich diese auf Personalfragen auswirkt. Rudolf Rampf kann dazu einiges sagen: Mitarbeiter ins Ausland zu schicken oder Managementinstrumente in Auslandsniederlassungen anzuwenden waren für ihn lange Zeit Alltag und sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Unternehmen.

Rudolf Rampf gründete 1980 sein Unternehmen zur Herstellung von Gießharzen. Aus kleinen einfachen Anfängen ist die Rampf Gruppe heute ein international tätiges Unternehmen geworden, mit Niederlassungen in den USA, Kanada, Japan und China. Es ist diese Erfolgsgeschichte, über die der 73jährige viel zu erzählen weiß, und mit der er die Studierenden beeindrucken kann.

Erfolg lebt von Zielen, so Rampf, der sich inzwischen aus der operativen Unternehmensführung zurückgezogen hat. „Setzen Sie sich Ziele und entwickeln Sie einzelne Zwischenschritte für den Weg dahin“. Er plante immer in 7er Schritten, mit Wegemarken nach sieben, 14 und 21 Jahren. Was auf diesem Weg helfe, sei Mut: „Nicht reden, tun!“. Mut brauche man, um eigene Wege zu gehen und Erfolg zu haben. Aber: „Was können Sie denn verlieren?“, fragt der Selfmademan sein junges Publikum.

Die Ressource Mensch, die Mitarbeiter, sind für Rudolf Rampf ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Für ihn zählt, dass in seinem Hause Potentiale in Mitarbeitern erkannt werden und diese sich individuell entwickeln können. Dazu müssten sich diese aber zu Wort melden, so Rampf auf eine kritische Nachfragte, ob denn auch Potentiale von Mitarbeitern auf den unteren Hierarchieebenen erkannt würden. Die firmeneigenen RAMPF-Academy sei für die Weiterentwicklung der Mitarbeiter da. Häufig werden auch Mitarbeiter an die Auslandsniederlassungen geschickt, bevor sie eine Schlüsselposition in Deutschland übernehmen. Auch die eigenen Söhne ließ der Firmengründer erst berufliche Erfahrungen im In- und Ausland sammeln, bevor sie nun in die Geschäftsführung der RAMPF Holding eingetreten sind.

Qualifikation zählt für Rampf, und er übermittelte vor allem den Studentinnen seine klare Ansage zu Stellenbesetzungen: „Ich unterscheide nicht zwischen Männern und Frauen, Mann und Frau sind da gleich“. Er ergänzte jedoch, dass Frauen sich häufig Familienzeit einräumen möchten. Auch dabei empfahl er den Studierenden eine klare Planung. „Mensch mit einer klaren Kante“, formulierte ein Studierender seinen Eindruck, den Rudolf Rampf mit seiner Offenheit und seinem Wissen beeindruckt hatte. Bis heute nimmt sich Rampf auch im Ruhestand die Zeit, sich von langjährigen Mitarbeitern zu verabschieden, „schließlich kennt man sich ja schon so lange“.

Die MBA-Studierenden nahmen von dem Besuch Rampfs nicht nur harte BWL- und Managementkenntnisse mit: Ob es die Rudolf-Rampf-Stiftung ist, sein Engagement für Vereine oder sauberes Wasser in Angola – Rampf zeigt mit seinem Motto „Den Leuten dort helfen, wo es nötig ist“, dass zu erfolgreichem Unternehmertum immer auch die soziale Komponente gehört. Auch hier gilt: nicht nur reden sondern tun.